Beschreibung
Der „monsunierte“ Kaffee: wie aus einem „Defekt“ eine Spezialität wurde. Ursprünglich wurden die Kaffeebohnen aus Indien mit Segelschiffen nach Europa transportiert. Durch die lange Reise veränderten sich unter den klimatischen Einflüssen die Charakteristika wie Farbe, Geruch und Geschmack. Aber gerade dieser eigentliche Defekt fand in Europa seine Liebhaber. Daraufhin entwickelten die Produzenten in Malabar an der Westküste Indiens eigens ein Verfahren, um denselben Effekt zu erzielen. Die Einflüsse des feuchten Monsunklimas bewirken letztlich die gleichen Veränderungen an der Kaffeebohne wie die lange Reise nach Europa. Beim Monsunverfahren werden die gereiften Kaffeekirschen nach der Ernte sorgfältig getrocknet, bis das „Klappern“ der Bohnen deutlich hörbar wird. Anschließend wird der Kaffee in gut belüfteten Trockenhäuschen dem heiß-feuchten Monsunklima ausgesetzt, aufgeschichtet und mehrfach in Jutesäcken umgefüllt. Mit zunehmender Feuchtigkeit schwellen die Kaffeebohnen an und erhöhen ihren Feuchtigkeitsgehalt von etwa 12% auf bis zu 20%. Unter der Feuchtigkeitsaufnahme wechselt ihre Farbe dann in das charakteristische Strohbraune bis Gelbliche. Insgesamt dauert die spezielle Aufbereitung des „monsooned“ Kaffees 8 bis 10 Wochen. Dieser Herstellungsprozess macht die Kaffeebohne sehr empfindlich beim Rösten. Daher rösten wir den Monsunkaffee mit sehr niedrigen Temperaturen, um die Struktur der Bohne nicht zu zerstören. Nur ein wenig Zuviel an Temperatur genügt, um das Innere der Bohne zu verbrennen.